Freitag, 20. Juni 2014

Neuer Lebensabschnitt

#NotYourHero
Nr. 3

Dies ist er erste Eintrag, den ich mit meinem neuen Laptop schreibe, den ich für meine bestandene Matura von meinen Eltern bekommen habe. Ja, ich habe die Matura bestanden, es geschehen also doch noch Wunder. Ich habe wirklich nicht mehr damit gerechnet, diese Mathematik-Zusatz-Prüfung je zu bestehen, ich meine ja, um ehrlich zu sein, es war extrem knapp, aber Hauptsache bestanden. Nächste Woche mache ich ein Lagerfeuer mit all den Sachen, die ich nie wieder im Leben brauchen werde, also eh die ganzen Mathe-Sachen. Ich bin so froh, dass ich dem österreichischen Schulsystem jetzt endgültig entflohen bin, zumindest als Schülerin*, da ich ja bald nach Wien ziehen werde um dort zu studieren - Lehramt. Mal sehen ob ich dabei bleibe, das österreichische Bildungssystem ist eben...so eine Sache..

Naja aber mit allen großen Veränderungen kommt auch irgendwie Angst vor der Zukunft. Angst das alles nicht zu schaffen, ich meine, ich kann noch gar nicht glauben, dass ich bald von Zuhause ausziehen werde. Ich habe jahrelang darauf gewartet, aber jetzt wo ich so kurz davor bin, wird mir erst klar, was es heißt, auf mich alleine gestellt zu sein. Obwohl, man kann das nicht wirklich Angst nennen, ich bin eher sehr gespannt auf die Zukunft. Wenn ich mir ansehe, wie sehr sich mein Leben in den letzten Jahren zum Positiven gewandelt hat, müsste Wien schon ein extremer Reinfall sein, um das alles wett zu machen. Außerdem werde ich mit drei wirklich super Menschen zusammenziehen, ich freue mich schon wahnsinnig auf den Umzug.

Generell, ich fühle mich richtig frei in letzter Zeit, also seit Dienstag ist so eine riesige Last von meinen Schulter gefallen, das kann man wirklich nicht in Worte fassen. Ich fühle mich, als würde die ganze Welt mir offen stehen. Was ja auch irgendwie stimmt, mir ist wieder klar geworden, dass ich so viel machen kann, aus meinem Leben. Ich habe plötzlich wieder Antrieb, mache  Sport, habe Zeit endlich wieder zu lesen, Serien und Filme zu schauen, und auf dem Klavier und der E-Gitarre das zu spielen, was ich will, nicht das, was mir vorgegeben wird. Ich hoffe wirklich, dass dieses Gefühl nicht nachlässt und verblasst. Ich spüre plötzlich wieder Energie in mir, die ich seit einem halben Jahr völlig vermisst habe, einfach weil Schule und sonstige Komplikationen und auch Menschen mir jegliche Nerven geraubt haben.

Doch jetzt habe ich das Gefühl, dass die Menschen, die ich in meinem Leben haben darf, wirklich 100% hinter mir stehen, mir wirklich Rückhalt geben. Man muss sich halt einfach hin und wieder von den Dingen bzw. Menschen loslösen, die einer_einem nicht gut tun. Und ich bin wirklich so wahnsinnig froh, so super Freund_innen zu haben, die mich trotz all meiner komischen Angewohnheiten, trotz meines manchmal sehr eigenartigen Humors, trotz meines ewigen Singens von Musicalsongs, vorzugsweise Tanz der Vampire, ertragen und mich sogar trotz oder vielleicht wegen meiner Eigenheiten mögen. Und ich war in den letzten Wochen teilweise echt ein schwieriger Mensch, habe nur rumgejammert, meine Selbstzweifel in die Welt hinausgeschrien und trotzdem haben diese sie mich ertragen, ja sogar geschafft mich wieder ein bisschen auf den Boden zurückzubringen, sodass ich hin und wieder einsah, dass sich nicht alle Welt um meine Matura dreht, auch wenn meine Welt es zu tun schien.

Jedenfalls würde ich nicht einmal halb so stark sein können ohne solche Menschen. Und mein größte Angst ist, dass ich genau diese in meinem nun beginnenden Lebensabschnitt aus den Augen verliere, oder sie mich. Distanz kann nämlich eine echter Freund_innenschaftskillerin sein. Und das darf einfach nicht passieren, weil diese Menschen wirklich unbezahlbar sind, deshalb setze ich mir genau jetzt, 15:44, 20. Juni 2014 als Ziel, den Kontakt zu diesen allerliebsten Menschen aufrechtzuerhalten, koste es was es wolle. Ich will meine neu-wieder-dazu-gewonnene Energie für die richtigen Dinge benützen, und in diesem Bereich genutzt, ist die Energie auf jeden Fall gut aufgehoben, weil genau diese Menschen ja auch mitverantwortlich für meine Energiequellen sind. Ich hoffe wirklich, ich verliere sie nie. Wirklich nie.

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