Mittwoch, 30. April 2014

Die zwei Kinder in mir

 #Luftmemu                                                                                                    #Nr1

Ich wachse mit zwei unterschiedlichen kulturen auf. 
Ich mag das und trage sie gern mit mir. Doch manchmal denk ich mir, es wäre doch leichter nur eine kultur mit mir zu tragen. Aber ich hab mich damit abgefunden. Jedoch fühlt sich eine dieser kulturen oft allein, hier, wo sie ist. Das wo? kann ich beantworten, damit mein ich das land in dem ich geboren wurde. Hier ist meistens kein platz für meine zweite kultur. Hier ist es schwer meine zweite kultur, reden zu lassen. Hier ist es schwer meine zweite kultur, tanzen zu lassen und hier ist es schwer meine zweite kultur, atmen zu lassen. Ich empfinde traurigkeit wenn ich daran denke das sich meine zweite kultur schwer tut zu atmen. 
Ich sehe sie als kinder die ich mit mir trage. Das eine kind hat alles und kann sich ausleben. das andere steht in einem sehr engem raum wo es nur ein kleines fenster gibt, das selten geöffnet werden darf, hier wo es ist.

Luftmemu

Sonntag, 27. April 2014

Ich vermisse IHN dann doch wieder...

#miss monochrom                                                                                               # Nr2
Ich vermisse IHN dann doch wieder... 

 Ich vermisse IHN. Versuche es mir nicht einzugestehen, zu verdrängen oder irgendwie einen Sinn darin zu erkennen, warum ER nicht hier sein kann.
 Es wird schon so gut sein. All die Jahre haben wir ohne IHN gelebt, nachdem sich sein Weg und der meiner Mutter getrennt haben. Damals vor zwölf Jahren in Nieuw Vennep. Doch irgendwas quälte mich die letzten Tage. Irgendwie treibt mich eine Suche nach meinen Wurzeln, und da gehört ER halt ( leider) auch eindeutig dazu. Ich vermisse IHN. So stark, dass ich momentan am liebsten losheulen würde, schluchzen, so lange, bis es in ein leises Wimmern ausklingen würde. Denn dann schreit diese blöde Frage in meinem Kopf wieder nach Aufmerksamkeit: „ Was wäre wenn ER bei uns wäre? Es keine Kindheit mit nur einem Elternteil zuhause gegeben hätte. Wir von unserem afrikanischen Dad etwas mehr von dieser kulturellen Seite kennenlernen hätten dürfen?“ Oft beobachte ich wie meine Schwester sich krampfhaft versucht dem Aussehen der anderen Kids in ihrer Klasse und näherem Umfeld, anzupassen. 

Sie hat seit sie klein ist diese goldenen fingerbreiten dicken Locken, eine schnell gebräunte schöne caramellfarbene Haut und nebenbei noch sehr viel von SEINEN markanten Gesichtszügen geerbt. Ich finde sie schaut super schön aus, besonders. Sie ist zudem unglaublich sportlich und hat einfach eine top Figur. Aber meine kleine Schwester hat fast keinen Bezug zu ihren afrikanischen Wurzeln und steht irgendwie nicht zu ihnen. Meine Sis. bügelt sich also die Haare fransig. Sie pappt sich ihr hübsches Gesicht mit Make-up zu, wo vorhin noch eine schöne weiche reine Haut war. Das Schminken ist allgemein ein wichtiges Thema für sie geworden, so übt sie sich z.B. auch darin, ihre Nase so vorteilhaft zu bemalen, dass sie möglichst schmal wirkt ( Freundinnen von ihr erklärten ihr einmal, dass sie grundsätzlich gut aussehen würde, aber eine zu markante Nase hätte). Wenn sie vor mir einen Blick in den Spiegel wirft übt sie sich im „ irgendwie zurückhaltend aber intensiv Dreinschauen“ so wie ihre Vorbilder aus „Germany's Next Topmodel“, damit sie demnächst wieder ein, durch den Instergramfotoshop aufgebleichtes, Selfie auf FB und Hipstergram posten kann. Ok, wir haben beide diese Selfies-Sucht... nur irgendwie ist sie bei uns beiden anders anders. Auch unser Vater ist sehr eitel, ich wünschte meine Schwester könnte sehen wie ähnlich die beiden sich doch sind und unser Dady könnte der Kleinen dann das beibringen, was ihr gerade am meisten fehlt, Stolz und Selbstbewusstsein. 

Und Selbstbewusstsein könnte ich gerade auch ganz gut gebrauchen, manchmal kommt es vor, dass ich einfach über alles und jede_n zum grübeln anfange, besonders über mich selbst und über die Legitimität meiner Verhaltensweisen, das ist super anstrengen und doch eigentlich echt unnötig. Ich vermisse den unkomplizierten starken Dady. Meine Maman ist die Beste. Sie ist lieb, sehr verständnisvoll und offen... aber trotzdem nur ein Mensch, und wir sind zwei Kids, die sehr viel Energie brauchen und ihr rauben, vor allem jetzt als Teenagers. 

 Ich vermisse IHN also, weil mir seine Vorbildfunktion zuhause fehlt, meine Maman sehr viel Liebe und eine Entlastung gebraucht hätte und immer noch braucht... und weil ich Angst habe, IHN vielleicht nie wieder sehen zu können. Denn ER lebt in einer anderen Welt, auf einem anderen Kontinent, mit seiner neuen family. Und mensch weiß nie was morgen geschehen wird...

#africanroots #missmydad #festungeuropa 

miss monochrom

Das 1. Mal... einen BLOG-Eintrag!

WUHU queerqikas wurde geboren <3

Wuhu! Endlich ist er da, unser erster BLOG-Eintrag. 
Es wurde auch Zeit
Eine geniale junge Wortkünstlerin und Freundin, die in ihrem Blog über ihren alltäglichen Kampf mit der Magersucht schreibt, hat uns inspiriert auch endlich selbst einen Blog anzufangen. 

WIR, das sind eine Gruppe von jungen Riot-Grrrls*, wollen hier unseren Alltag als junge Frauen* auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden zeigen, und vielleicht findest du dich ja in manchen Einträgen wieder. Denn Erwachsenwerden ist super anstrengen, super voll von irritierenden Gefühlsverwirrungen und ( wenn mensch darüber nachdenkt) auch super spannend. 

Wir gehen noch in die Schule/ wird eine bald zum studieren anfangen. Jedenfalls missachten wir dieses Schulsystem in dem wir nur lernen für die Fächer welche uns am weningesten liegen und wollen auch aktiv und kritisch für eine sozialere Schule kämpfen. 

WIR sind queer. Das heißt keine* von uns hat Lust sich in, die von der Gesellschaft konstruierten, Geschlechterrollen zu zwängen. Und WIR sind lesbisch oder pansexuell ( pansexuell = Person fühlt sich nicht zu einem bestimmtem Geschlecht sexuell angezogen, sondern kann Begehren zu allen Geschlechtsidentitäten empfinden). 

WIR haben verschiedene kulturelle Hintergründe. ( Z.B. women* of colour...) 

Ok und WIR sind echt verschieden, das heißt unsere Einträge sind individuell und können sich widersprechen.
Because we're all different, and that's wonderfull.